Inkasso ist hilfreich, aber kein Allheilmittel

Somit bedienen sich zahlreiche Online-Händler immer mehr der Dienste eines Inkassounternehmens. Die Vorteile hierbei liegen klar auf der Hand. Die meisten Unternehmen leiten die ersten Mahnstufen ohne jegliche Vorkosten ein. Zwar wird im Erfolgsfall eine Prämie fällig. Doch diese wird in der Regel auf die Forderung an den Schuldner angerechnet. Außerdem ist man selbst erst einmal den „Ärger“ los. Zudem kann der Gläubiger bequem über ein Protokoll, welches jede seriöse Inkassounternehmen anfertigt, verfolgen, in welche Phase sich die Forderun befindet. Nützen die herkömmlichen Mahnstufen nichts, so bieten die meisten Inkassodienste auch direkte Unterstützung bei der Einleitung des gerichtlichen Mahnverfahrens. Oftmals erfolgt hier die Kooperation mit einem Anwalt. Ab diesem Punkt sollte sich der betroffene Online-Händler jedoch bewusst sein, dass er zunächst für die Gerichtskosten in Vorleistung treten muss. Aufgrund dessen sollte das Mahnverfahren nicht blind eingeleitet werden. Auch hierbei hilft Ihnen wiederum das Inkassounternehmen. Dies kann sich über seine Schufa- und Scoring-Abfrage eine Meinung über die Bonität des Schuldners machen. Auch ein persönliches Gespräch kann hier weiterhelfen. Kommt der Inkassodienstleister zu dem Schluss, dass ausreichend Liquidität vorhanden ist, so sollten Sie den Weg über das Gericht nicht scheuen. Allerdings besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass der Schuldner (Privat-)Insolvenz anmeldet. Erst dann wird es sehr schwer, tatsächlich an Ihr Geld zu kommen. Inkasso ist also auch kein Allheilmittel, sondern sollte immer im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse erfolgen.
BernieM - 28. Jun, 12:50